Fußbodenheizung – komfortable Wärme und eine hygienische Raumluft

Eine Fußbodenheizung wird verlegt
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Durch fortlaufende bautechnische Weiterentwicklungen ist es heutzutage möglich, dass Sie eine bezahlbare Fußbodenheizung als Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen installieren können. Eine Warmwasser-Fußbodenheizung ist die eine Variante, als Alternative dazu erhalten Sie im Fachhandel auch Elektro-Fußbodenheizungen, die mit Strom betrieben werden.

Fußbodenheizungen fördern die Lufthygiene

Neben dem großen Vorteil, dass gleichmäßige Wärme aus dem Fußboden aufsteigt, sind die hygienischen Vorteile dieser Heizvariante durchaus bemerkenswert. Die Aufwirbelung von Staub, wie es klassische Konvektion erzeugt, unterbleibt. Dadurch verbreitet sich kaum Hausstaub, der unter anderem Milben enthält. Die Verbreitung von gesundheitsschädlichen Schimmelsporen wird ebenfalls durch die fehlende Luftzirkulation weitgehend verhindert.

Fußbodenheizungen unterschiedlich installieren

Für die Verlegung der Heizleitungen stehen zwei unterschiedliche Techniken zur Verfügung. Sie sollten im Vorfeld mit Ihrem Heizungsfachmann absprechen, welche Variante in Ihrem Domizil möglich ist. Hierbei sind die baulichen Gegebenheiten sowie das Modell Ihrer gewünschten Heizung ausschlaggebend. Es kann jedoch auch eine Kombination aus den beiden Techniken sinnvoll sein.

Soll Ihre Fußbodenheizung mit Warmwasser betrieben werden, sind Leitungen aus Kunststoff optimal. In manchen Fällen allerdings auch Wasserleitungen aus Kupfer. Die Leitungen werden im Estrich oder darüber verlegt. Damit die Wärme sich später gleichmäßig verteilt, wird die Bodenheizung entweder schneckenförmig, schlangenförmig oder modularförmig angeordnet. Bei dem sogenannten Nass-System liegen die Leitungen unterschiedlich tief im Estrich. Diese Art der Montage wird bevorzugt bei Neubauten sowie bei kompletten Sanierungen des Bodens angewendet. Dadurch kann sich der Fußbodenaufbau bis maximal dreißig Millimeter erhöhen.

Andere Varianten der Fußbodenheizung

Bei der Installation von Trockensystemen erfolgt die Verlegung der Bodenheizung direkt auf dem Estrich. In dieser Variante verfügen die wasserführenden Rohre über eine Lamellenform. Zusätzlich unterstützen besondere Wärmeleiter wie zum Beispiel Bleche die gleichmäßige Verteilung der Wärme. Die Aufbauhöhe beträgt dabei normalerweise weniger als zehn Millimeter, sodass der nachträgliche Einbau leichter zu realisieren ist.

Ein elektrisch betriebenes Heizsystem lässt sich höchst flexibel montieren beziehungsweise installieren. Dies erlauben spezielle Matten und Heizschlangen, welche mit Strom betrieben werden. Die Folien und Heizleiter besitzen oft lediglich drei Millimeter Dicke. Aus diesem Grund lässt sich die elektrisch betriebene Bodenheizung perfekt nachträglich installieren. Obwohl eine optimierte Wärmeverteilung im Raum gegeben ist, erzeugt dieses System höhere Stromkosten/Betriebskosten, als ein System auf Wasserbasis.

Bemerkenswerte Vorteile der Bodenheizung

Flächenheizungen, die im Boden der Räume installiert sind, garantieren Ihnen eine angenehme Fußwärme, welche speziell bei kühlen Böden wie unter anderem Keramik- oder Steinfliesen den Wohnkomfort deutlich verbessern. Zudem ist diese Art Heizung, die ohne Konvektion und somit Staubentwicklung funktioniert, die perfekte Lösung für Allergiker.

Da die Wärmeleitungen komplett im Fußboden versteckt sind, wird auch kein extra Platz benötigt. Zudem stören die unsichtbaren Heizleitungen weder Ihren Einrichtungsstil noch die Wände oder Fenster. Die gleichmäßige Wärme reicht dabei bis in die Zimmerecken.

Nachrüstung mit einer Fußbodenheizung

Die Investition in eine innovative Fußbodenheizung ist normalerweise nicht größer, als die Kosten für neue Wandheizkörper im Rahmen einer Nachrüstung oder Sanierung. Voraussetzung ist jedoch, dass ein neuer Bodenbelag verlegt wird, der mit einer Flächenheizung kompatibel ist. Zusätzlich benötigen Sie, bei Installation einer wasserbetriebenen Bodenheizung, ein wenig Platz, um die Steuereinheit unterzubringen. Diese ist normalerweise nicht größer, als ein klassischer Umzugskarton.

Aufbau bei der Installation einer Fußbodenheizung

Damit die Bodenheizung reibungslos funktioniert, ist ein richtiger Aufbau wichtig. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Flächenheizung neu geplant ist oder nachträglich eingebaut wird.

Der Einbau Ihrer Fußbodenheizung sollte mit folgendem Aufbau beginnen:

  • mit einer Dämmung, die untere Wärmeverluste reduziert
  • den Heizrohren sowie deren Trägersystem
  • einem Estrich, der die Lasten des Raumes aufnimmt und verteilt
  • dem Rand-Dämmstreifen, der bei einer schwimmenden Estrich-Verlegung benötigt wird
  • letztendlich einem Bodenbelag wie beispielsweise Keramik, Holz, Teppich oder Kunststoff.

Bei einem Neubau lässt sich eine neue Bodenheizung ganz unproblematisch realisieren. Bei einer Modernisierung gibt es oft so manche Herausforderungen. Um Ihre Fußbodenheizung nachträglich zu installieren, ist theoretisch die Erneuerung des bestehenden Estrichs nötig. Der Boden müsste also ganz herausgerissen und neu aufgebaut werden. Diese Arbeit ist jedoch nur nötig, wenn der Estrich sehr starke Beschädigungen aufweist und eine Sanierung (ausbessern/auffüllen) nicht ausreicht.

Einfräsen für die Fußbodenheizung

Die einfachste Variante zur nachträglichen Montage einer Flächenheizung ist das Einfräsen von Rillen, um die Heizrohre darin zu verlegen. Hierfür benutzt ein erfahrener Fachmann/Installateur spezielle Maschinen, die im vorhandenen Estrich dünne Kanäle sägen. Die Installation des Heizsystems kann so fast staubfrei sowie sehr schnell erfolgen. Denn sowie die Leitungen innerhalb der Rillen liegen, kann ein weiterer Fachmann den neuen Bodenbelag darüber verlegen. Bei dieser zeitsparenden Technik wird eine ergänzende Aufbauhöhe nicht benötigt. Einzige Voraussetzung ist ein ebener Fußboden sowie ein Estrich von Minimum vier Zentimetern Stärke.

Nachträglicher Einbau mit dem Sanierungs-System

Eine gute Alternative, die Ihren Estrich unbeschadet lässt, ist das sogenannte Sanierungs-System. Dies setzt sich normalerweise aus schlanken Trägerplatten und dünnen Rohren sowie einer extrem schnell aushärtenden Füll-/Vergussmasse zusammen. Innovative Fußbodenheizungen benötigen oft nur zwanzig Millimeter Aufbauhöhe und sind dadurch unkompliziert sowie schnell zu installieren. Da die wasserführenden Rohre auf dem Estrich liegen, reagieren nachträglich verlegte Bodenheizungen relativ schnell. Die Wärme steigt direkt in das Zimmer, nicht vorher in den robusten Aufbau.