Zuverlässige Qualität mit dem RAL Gütezeichen

Verbraucher, die in einer fremden Stadt oder abseits ihrer Stammgeschäfte einkaufen, fühlen sich oft wie in einem Irrgarten. Welcher Anbieter ist zuverlässig, welche Produkte und Dienstleistungen sind qualitativ hochwertig und zuverlässig? Damit das Einkaufen nicht zum Glücksspiel für den Verbraucher wird, sollte er darauf achten, ob das Geschäft oder das Produkt das RAL Gütezeichen trägt.

Was ist das RAL Gütezeichen?

Entwickelt wurde dieses Siegel vom RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung. Ausgezeichnet werden damit nur Produkte und Dienstleistungen, welche die hohen qualitativen Anforderungen erfüllen. Diese Anforderungen werden vom Institut für jedes Produkt und für jede Dienstleistung in einem neutralen Verfahren festgelegt. Unternehmen, die das RAL Gütezeichen benutzen möchten, müssen zunächst in einer sogenannten Erstprüfung nachweisen, dass sie die Kriterien erfüllen. Ferner wird festgestellt, ob diese Kriterien auch dauerhaft eingehalten werden können. Deshalb werden Unternehmen, die das RAL Gütezeichen beanspruchen auch regelmäßig von einem neutralen Prüfer kontrolliert. Etwa 9.000 Unternehmen verwenden die rund 170 RAL Gütezeichen, die momentan vergeben sind. Am weitesten verbreitet ist das Qualitätssiegel in der Baubranche, gefolgt vom Dienstleistungssektor und der Lebensmittelindustrie.

Warum ein Gütezeichen?

Ziel des RAL Gütezeichens ist es, dem Verbraucher eine neutrale Information über qualitativ hochwertige Waren und Dienstleistungen zu bieten. Vergeben wird das RAL Gütezeichen von Gütegemeinschaften, die Mitglied des RAL sind. Diese überwachen die Einhaltung der Kriterien und sollen das RAL Gütezeichen vor Missbrauch schützen. Verstöße gegen die Bedingungen können von den Gütegemeinschaften geahndet werden – im schlimmsten Fall können sie das RAL Gütezeichen auch wieder entziehen.

Wer ist die RAL?

Die RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung geht auf die Weimarer Republik zurück. Damals sollte die Wirtschaft rationalisiert werden. Deshalb gründete die damalige Regierung zusammen mit der Privatwirtschaft am 23. April 1925 einen Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen. Dessen Aufgabe bestand darin, eigenständige Regelungen zu entwickeln, um den Erlass entsprechender Gesetze zu ersparen. Nach und nach wurden Güte- und Prüfbestimmungen für verschiedene Wirtschaftszweige erstellt. Obwohl der RAL unter dem Dach des Wirtschaftsministeriums stand, blieb er eigenständig und wurde bald in einen eingetragenen Verein umgewandelt.

Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Soziale Marktwirtschaft eingeführt wurde, war erneut eine Institution gefragt, welche die Wirtschaft bündelte und eigenverantwortlich Regelungen entwickelte. Deshalb wurde der RAL 1952 zunächst Teil des Deutschen Normenausschusses. In seiner heutigen Form besteht das RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung seit 1980. Gelenkt wird es von einem siebenköpfigem Präsidium und einem Kuratorium. Dort sind 15 Spitzenverbände, drei Bundesämter, vier Bundesministerien sowie vier ordentliche Mitglieder vertreten.