Ein Haus erwerben – das müssen Sie vorab wissen

Modell eines Hauses mit Bauzeichnung und Schlüssel
Foto: alexraths / depositphotos.com

Der Wunsch nach einem Eigenheim schlummert in vielen Menschen. Auch wenn die Zinsen wieder steigen, werden Häuser immer noch zu Höchstpreisen verkauft. Umso wichtiger ist es natürlich für den Käufer, keine Fehler beim Kauf zu begehen. Wir, von wohnen-live.de, haben uns mit dem Thema Hauskauf befasst.

Die Grundvoraussetzungen – was man bereits im Vorfeld überlegen sollte

Die Lage einer Immobilie ist nicht nur für den Preis entscheidend, sondern auch für die Wohnqualität.

Achten Sie bei der Auswahl ihres Hauses auf die nähere Umgebung. Ist sie sicher oder gibt es Kriminalität im Umfeld? Wie ist nachts die Beleuchtung der Straßen und Wege? Sind die Schulen in der Nähe gut? Können die Kinder diese fußläufig und vor allem sicher erreichen? Wie ist der Arbeitsweg beschaffen? Gibt es ausreichend Parkplätze und eine gute Anbindung an den ÖPNV?

Tipp: Elektroautos sind die Zukunft. Bietet das Haus die Möglichkeit einer Wallbox oder gibt es zumindest Schnelllademöglichkeiten in der Nähe? In manchen Siedlungen und bei alten Häusern ist es aufgrund schlechter Leitungen bereits heute nicht mehr möglich, eine Wallbox zu installieren.

Die Größe und Raumaufteilung der Wunsch-Immobilie sollte man sich vorher genau überlegen. Vergewissern Sie sich bei jeder Besichtigung, dass das Haus Ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Achten Sie auf Dinge wie Türöffnungen und Treppen, die mit Möbeln oder Kindern schwierig zu begehen sein können. Prüfen Sie, ob das Haus altersgerecht ist oder später für kleines Geld entsprechend umgebaut werden kann.

Instandhaltung und Reparaturen sind häufig teuer. Dies gilt insbesondere, wenn die Immobilie einen Reparaturstau aufweist oder aber Mängel auftreten. Gerade Mängel sind ein hohes Risiko, denn fast immer wird im Notarvertrag eine Gewährleistung ausgeschlossen und der Verkäufer haftet nur, wenn der Mangel bekannt war und arglistig verschwiegen wurde. Aber gerade dieses Verschweigen durch den Verkäufer ist häufig sehr schwer vor Gericht zu beweisen.

Tipp: Eine professionelle Hauskaufberatung, z.B. durch einen Bausachverständigen, kostet nicht die Welt und hilft, die Immobilie bereits vor Kaufabschluss richtig einschätzen zu können.

Der Sachverständige kann Ihnen dabei Mängel aufzeigen, die für Laien auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. Zudem weiß er oft über den Hergang, die Folgeschäden und Kosten Bescheid und gibt Rat für die spätere Verhandlung. Schließlich können Sie den Verkäufer der Immobilie mit dem Schaden konfrontieren und womöglich den Kaufpreis entsprechend drücken oder aber direkt Abstand von der Immobilie nehmen.

Die Finanzierung eines Hauses sollte vorab grob stehen. Sprechen Sie mit verschiedenen Banken, in welcher Höhe ein Immobiliendarlehen kein Problem darstellt und vergleichen Sie verschiedene Zinssätze. Lassen Sie sich eine Hypothek genehmigen, bevor Sie ein Angebot für Ihre Wunschimmobilie abgeben.

Diese Punkte müssen Sie bei einem Immobiliendarlehen klären, bzw. beachten:

Darlehensbetrag: Die Darlehenssumme muss dem Kaufpreis der Immobilie entsprechen. Außerdem müssen zusätzliche Kosten, wie z.B. für eine eventuelle Maklerprovision oder eine Grunderwerbssteuer, berücksichtigt werden

Zinssatz: Der Zinssatz kann fest oder variabel sein. Steigen die Zinsen stark an, besteht die Gefahr, dass Sie Ihre monatlichen Tilgungsraten in Zukunft nicht mehr aufbringen können. Wenn Sie sich für einen variablen Zinssatz entscheiden, profitieren Sie bei sinkenden Zinsen von niedrigeren Raten, müssen aber bei steigenden Zinsen auch höhere monatliche Belastungen in Kauf nehmen.

Laufzeit des Kredits: Eine kürzere Kreditlaufzeit führt zu höheren monatlichen Ausgaben, aber Sie werden Ihre Schulden früher zurückzahlen. Eine längere Kreditlaufzeit führt zu niedrigeren monatlichen Ausgaben, aber Sie werden Ihre Schulden über einen längeren Zeitraum zurückzahlen.

Vorfälligkeitsentschädigung: Wenn Sie Ihr Darlehen vorzeitig zurückzahlen wollen, verlangen einige Banken eine Vorfälligkeitsentschädigung. Dies ist häufig bei festverzinslichen Darlehen der Fall.

Kreditsicherheit: Das Haus, das Sie kaufen, dient als Sicherheit für den Kredit. Wenn Sie Ihren Kredit nicht zurückzahlen können, kann die Bank die Immobilie verkaufen und auf diese Weise ihr Geld zurückerhalten.

Tipp: Es lohnt sich, mehrere Angebote von verschiedenen Banken einzuholen und sie zu vergleichen. Am besten geht das online über einen Kreditvermittler.

Mit Hilfe eines Kreditrechners können Sie außerdem schnell und einfach herausfinden, wie viel Zinsen Sie über die gesamte Laufzeit des Kredits zahlen müssen.

Fazit

Bei einem Hauskauf sind viele Dinge zu beachten. Holen Sie sich professionelle Hilfe ins Boot. Der Immobilienmakler findet geeignete Objekte für Sie. Ein Kreditvermittler kann Ihnen erste Anhaltspunkte über die Finanzierung geben, ein Bausachverständiger hilft, die Immobilie in Bezug auf Mängel, anstehende Instandhaltung und Wert richtig einzuschätzen. Sprechen Sie zudem mit Bewohnern dies Viertels, wie diese die Wohnqualität einschätzen. Beachten Sie alle diese Punkte, sollte der Immobilienkauf ein voller Erfolg werden.