Kunststoff-Fenster anstelle alter Holzfenster

Kunststofffenster in einer Werkstatt
Kunststoff-Fenster kann man in fast jeder Größe anfertigen lassen - Foto: alezandro / depositphotos.com

Allen voran gibt es zwei gewichtige Gründe, ein altes Holzfenster gegen ein modernes Kunststoff-Fenster auszutauschen: die Energie- und die Kostenersparnis. Spätestens dann, wenn die Messung mit der Wärmebildkamera gravierende Mängel hinsichtlich Wärmedämmung im Bereich der Fenster belegt, ist ein Austausch der Fenster angezeigt. Selbstverständlich sollte das Kunststoff-Fenster nicht nur der Umwelt und dem Portemonnaie zugutekommen, sondern auch optisch ansprechend aussehen. Da sich das Angebot längst nicht mehr auf schlichte weiße Kunststoff-Fenster beschränkt, findet sich praktisch für jede Gebäudeart das passende Modell.

Die Entwicklung bis zum technisch ausgereiften Fenster

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren Fensterrahmen entweder aus Eisen oder aus Metall gefertigt. Dem deutschen Metallbauer Heinz Pasche gelang es, das erste Kunststoff-Fenster zu entwickeln, das ab 1954 serienmäßig gefertigt werden konnte. Ab den 1970er Jahren gab es zunehmend Fenster in standardisierten Größen, und der Anteil an Kunststoff-Fenstern nahm beständig zu. Obwohl Energiesparen auch damals schon ein Thema war, wurde die gewichtige Rolle der Fenster aber noch unterschätzt.

Seit Mitte der 1980er setzen sich in Deutschland und in anderen europäischen Ländern Isolierverglasungen gegenüber Einfachfenstern durch. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts handelt es sich immer häufiger um Dreifach- und nicht nur um Zweifach-Isoliergläser. Gute Isoliergläser in Kombination mit zeitgemäßer Fenstertechnik und einem hochwertigen Kunststoffrahmen erfüllen die heutigen Anforderungen an Fenster hinsichtlich Dämmung, Lüftung und Einbruchschutz.

Keine Angst vor Schimmelbildung

Gerade Hausbesitzer, die Fenster mit Holzrahmen gewohnt sind, befürchten durch den Austausch gegen das Material Kunststoff Schimmelbildung im Bereich des Fensters. Zwar punktet Holz gegenüber Kunststoff mit seiner Atmungsaktivität, aber der korrekte Umgang mit einem Fenster lässt ohnehin keine Schimmelbildung zu. Insbesondere muss das Lüftungsverhalten auf die neuen Fenster abgestimmt sein. Es empfiehlt sich, mehrmals täglich für jeweils etwa 5 Minuten ordentlich zu lüften. Zu diesem Zweck sollten die Fenster möglichst weit geöffnet und nicht nur gekippt sein.

Ein gesundes Raumklima beinhaltet ausreichend Lichtzufuhr, unbelastete Luft, eine angenehme Raumtemperatur und eine Luftfeuchtigkeit, die zwischen 40 und 60 Prozent liegt. Sobald das Gleichgewicht des Raumklimas gestört wird, nimmt die Gefahr der Schimmelbildung zu. Nahezu ausschließlich sind falsches Heizen und Lüften als störende Faktoren anzuführen. Vorausgesetzt, das Gebäude weist keine Schäden und Mängel (beispielsweise durch eingedrungene Feuchtigkeit) auf, lohnt es sich auf jeden Fall, alte Holzfenster gegen neue Kunststoff-Fenster auszuwechseln.

Fazit

Wenn es darum geht, neue Fenster auszuwählen, spielen folgende Punkte eine Rolle:

  • Schutz vor Kälte und Wärme
  • Schutz vor Lärm
  • Aussehen
  • Bedienkomfort
  • Arten der Öffnung
  • einbruchhemmende Vorkehrungen
  • Preis

Fest steht, dass mit dem Einbau moderner Kunststoff-Fenster eine Wertsteigerung des betreffenden Gebäudes verbunden ist. Mindestens ebenso wichtig ist das angeführte Einsparpotenzial: In den Heizperioden nach dem Fensteraustausch wird der Energieverbrauch deutlich niedriger ausfallen als bisher. Überwiegend amortisieren sich die für zeitgemäße Kunststoff-Fenster getätigten Ausgaben innerhalb weniger Jahre. Außerdem bedingen moderne Fenster aufgrund eines verringerten Energieverbrauchs eine niedrigere CO2-Emission.

Abhängig von Anzahl, Größe und individuellen Wünschen kann der Austausch von Fenstern mit erheblichen Kosten verbunden sein. Umso wichtiger ist es, sich mehrere Angebote einzuholen und diese miteinander zu vergleichen.