Welche Rasensorten gibt es?

Rasensorten
Rasensorten – Foto: lakov / depositphotos.com

Wer kennt es nicht: Sie möchten Ihren Rasen so schnell wie möglich schön grün und das am besten noch pflegeleicht. Wer diese Ansprüche hat, der sollte auf eine sehr gute Qualität des Rasensamens achten und nicht zu den günstigen Rasenmischungen aus dem Discounter greifen. Was einen guten Rasen ausmacht, woran Sie Qualität erkennen und warum es sich auf lange Sicht auszahlt, lieber etwas mehr für einen Rasen auszugeben, möchten wir Ihnen hier einmal aufzeigen.

Der Name „Saatmischung“ sagt es schon aus, in dieser vereinen sich verschiedene Gräsersorten. Sie alle haben eine bestimmte Funktion im Rasen. Wer beim Kauf auf ein günstiges Produkt setzt, der spart am falschen Ende oder er hat eine Mischung ausgewählt, die nicht für die eigentlich vorgesehene Nutzung geeignet ist. Es kann auch vorkommen, dass bei solchen Mischungen die Grasnarbe nicht richtig dicht wächst und somit werden Sie schon bald die ersten Unkräuter in Ihrem Rasen haben. Dies ist kein schöner Anblick.

Eine gute Rasenmischung zeichnet sich dadurch aus, dass der Wuchs langsam und dicht ist, die Trittfestigkeit hoch und diese gute Ausläuferbildungen hat. In diesen Mischungen sind gespeziell geszüchtete Sorten aus höchstens drei bis vier Grasarten vorhanden: Deutsches Weidelgras (Lolium perenne; sehr belastbar), Wiesen-Rispe (Poa pratensis; dichter Wuchs, belastbar), Rot-Schwingel (Festuca rubra; feines Blatt, verträgt tiefen Schnitt) und Straußgras (Agrostis; treibt Ausläufer, verträgt Nässe). Das Mengenverhältnis der Rasengräser in der Mischung bestimmt dann auch den Verwendungszweck.

Rasensorten gibt es viele und je nachdem für welchen Standort und welche Beanspruchung ist es sehr wichtig, die richtige Wahl zu treffen. Wir möchten Ihnen heute einmal die verschiedenen Rasensorten und deren Vor- und auch Nachteile vorstellen.

Welche Samen sollten Sie auswählen?

Es kommt darauf an, wofür Sie Ihren Rasen anpflanzen. Soll dieser als Zierrasen dienen, oder doch eher ein Spiel- oder auch Sportrasen werden? Ebenso wichtig wie diese Frage ist auch die Lage der Rasenfläche unterschiedlich.

Übersicht der gängigsten Rasensorten für den heimischen Garten

Zierrasen Sport- und Spielrasen Schattenrasen
Rasendichte Sehr hoch Hoch Hoch
Strapazierfähigkeit Mittel Sehr hoch Hoch
Wachstumstempo
(Pflegeaufwand)
Gering Hoch Mittel
Schattenwachstum Mittel Mittel Hoch
Einsatzort Flächen ohne hohe Belastung
(z.B. Vorgarten, Ziergarten, ect)
Flächen mit starker Belastung
(z.B. Spielplatz, Familiengarten, ect)
Flächen mit hohem Schatten-Anteil
(z.B. unter Bäumen, ect)

Die beliebtesten Rasensamen

Wir haben Ihnen die beliebtesten Rasensamen in einer Übersicht einmal zusammengestellt. Die beliebtesten Rasensamen haben wir Ihnen nach den Empfehlungen und auch Erfahrungen anderer Käufer sortiert. Beim Kauf sind dies gute Entscheidungshilfen.

Zierrasen

Der Name „Zierrasen“ ist hier Programm und der Namen verrät es schon, dieser ist nicht für eine höhere Beanspruchung wie durch spielende Kinder oder Hunde geeignet. Der Pflegeaufwand wird durch spezielle Mischungen verringert und auch das Wachstum verringert sich dadurch. Diese Rasensorte eignet sich sehr gut für Vorgärten. Es werden für einen Zierrasen feinblättrige Arten bevorzugt wie Weißes Straußgras (Agrostits stolonifera), Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Horst-Rot-Schwingel (Festuca nigrescens) und Haarblättriger Schwingel (Festuca trichophylla).

Sport und Spielrasen

Gerade für Familiengärten eignen sich Sport- und Spielrasen besonders gut, denn diese sind strapazierfähig. Entstehen Kahlstellen durch hohe Belastungen, wachsen diese aber im Rasen wieder recht schnell nach. Schneller als bei anderen Rasensorten. Der Nachteil daran ist jedoch, dass diese Rasensorten öfter geschnitten werden müssen und müssen mehr gepflegt werden, als es bei anderen der Fall ist. Die größtenteils enthaltenen Gräser bei dieser Rasensorten wie Wiesenrispe und deutsche Weidelgras. Hauptsächlich enthalten für strapazierfähige Rasensorten sind Ausdauerndes Weidelgras (Lolium perenne) und Wiesenrispe (Poa pratensis). In heimischen Garten oder Parks ist fast überall Gebrauchsrasen gestreut, der Gräser wie Festuca nigrescens, Festuca trichophylla, Lolium perenne und Poa pratensis enthält. Diese sind alle sehr pflegeleicht, was sich sehr vorteilhaft auswirkt.

Schattenrasen

Auf eine spezielle Rasensorte sollten Sie zurückgreifen, wenn Sie den Rasen überwiegend auf einer schattigen Fläche anlegen möchten. Diese Sorten kommen mit weniger Licht aus und gegen Unkraut und Moos haben bei diesen weniger Chancen. Ein Schattenrasen ist jedoch weniger trittfest wie andere Rasensorten. Beim Schnitt sollte dieses auch beachtet werden, denn es sollte vermieden werden, dass Sie diesen zu kurz schneiden. Häufig sind in diesen Mischungen Gräser wie die Hainrispe enthalten.

Blumenwiese

Die bunteste und zeitgleich auch pflegeleichteste Form des Rasens ist die Blumenwiese. Der Vorteil bei diesem ist, dass sie verglichen mit den anderen, sehr wenig Pflege benötigt. Sie müssen diesen nur selten mähen und wässern, Dünger braucht dieser überhaupt nicht. Der Anblick der Blumenwiese verändert sich je nach Jahreszeit, denn es blühen immer unterschiedliche Gräser.

Worauf sollten Sie beim Kauf von Rasensamen achten?

Möchten Sie ein gutes Saatgut kaufen, dann sollten Sie auf ein Regel-Saatgut-Mischungen (RSM) zurückgreifen. Mit diesem haben Sie eine garantiert sehr gute Qualität des Saatgutes, denn bei diesem werden nur erprobte Gräsersorten eingesetzt. Bei allen Rasensorten werden die entsprechenden Mischungen aus den geeigneten Gräserarten eingehalten. Bei diesen Grassorten werden, im Gegensatz zu den günstigen Rasensamen, sehr strenge Kriterien beachtet bezogen auf die Reinheit und Mindestkeimfähigkeit.

Die hochwertigen Saatmischungen werden, im Gegensatz zu den billigen Saatmischungen, mit einem grünen Etikett gekennzeichnet. Darauf ist die genaue RSM aufgelistet. Dieses Etikett darf nicht bei Saatgut genutzt werden, welches den Kriterien nicht entspricht.

Welche RSM entsprechen welchen Rasensorten?

Einige der gängigsten Rasensorten, bzw. RSM haben wir Ihnen nachfolgend einmal aufgelistet. Natürlich gibt es auch weitere Sorten, die mit RSM aufgelistet sind wie z.B. Rasen, der in Biotopen eingesetzt wird, doch auch für die Begrünung von Böschungen oder Golfplätzen. Diese sind hierbei nicht aufgelistet.

Zierrasen = RSM 1.1

Besonders feinblättriger Rasen.

Gebrauchsrasen in Trochenlagern = RSM 2.2

RSM 2.2 ist sehr hitzeverträglich und bildet einen tiefen Wurzelteppich. Die Gräser sind hierbei grobblättriger als es beim Zierrasen der Fall ist.

Gebrauchsrasen – Spielrasen = RSM 2.3

Hauptsächlich werden diese Rasensorten in öffentlichen Grünflächen, Wohnsiedlungen und Hausgärten eingesetzt. Diese sind besonders pflegeleicht und haben einen recht hohen Anteil an Kräutern.

Sportrasen – Neuanlage = RSM 3.1

Dieser Rasen wird für die Neuanlage von Sportflächen genutzt.

Sportrasen – Nachsaat = RSM 3.2

Dieser Rasen wird zur Nachsaat von Sportfläche genutzt.

Parkplatzrasen = RSM 5.1

Diese Rasen-Mischung ist optimal für die Anlage auf Schotterrasenfläche geeignet.

Dachbegrünung = RSM 6.1

Dieser Rasen wird zur Dachbegrünung mit einem besonders hohen Kräuteranteil von 35% genutzt.

Autorin: Martina Kloss